Die Insel Viðey in Island liegt vor den Toren Reykjaviks und ist mit einer kurzen Bootsfahrt leicht zu erreichen. Im Sommer kommen viele Menschen hierher, um Vögel zu beobachten, ein Picknick zu machen oder einfach nur die Landschaft zu genießen. An einem rauen Märztag hierher zu kommen, mit einer Bootsfahrt über das graue Meer und einem luxuriösen Mittagessen im ältesten Steinhaus Islands, war ebenfalls ein Erlebnis!
Inhaltsübersicht
Insel Viðey in Island
Viðey ist eine Insel im Kollafjörður-Fjord, einem Teil der Faxaflói-Bucht, nördlich von Reykjavik. Die Insel ist 1,7 Quadratkilometer groß und erreicht eine maximale Höhe von 32 Metern über dem Meeresspiegel. Heute lebt hier niemand mehr, aber die Insel hat eine lange und interessante Geschichte. Vielleicht leben die Menschen hier schon länger als anderswo in Island?
Reise nach Viðey
Wir machten einen Ausflug zur Insel Viðey mit dem Walbeobachtungsunternehmen Elding. Die Bootsfahrt selbst dauerte vielleicht eine Viertelstunde, und während wir auf das graue Meer und das schrumpfende Reykjavik hinausblickten, erzählte uns ein Führer von der Insel, zu der wir fuhren. Dann war es an der Zeit, an Land zu gehen!
Viðeyjarstofa - das älteste Steinhaus Islands
Das Viðeyjarstofa (Viðey-Haus) ist das älteste Steinhaus Islands. Es wurde 1752-1755 als offizielle Residenz des Landvogts Skúli Magnússon erbaut, der zu dieser Zeit einer der mächtigsten Männer des Landes war. Skúli gründete unter anderem das erste Industrieunternehmen Islands, eine Wollfabrik, die zur Stadtentwicklung von Reykjavik führte. Heute wird das charmante alte Steinhaus für Tagungen, Feste und Hochzeiten genutzt.
Das Gebäude beherbergt viele alte Artefakte und beherbergt auch das Restaurant Gallery, das hier seit 2010 Speisen anbietet. Hier wurden wir mit Kabeljau und Pastinaken zu einem wirklich guten Essen verwöhnt. Der Schokoladenkuchen zum Nachtisch war fantastisch!
Die Kirche Viðeyjarkirkja
Direkt neben oder hinter der Viðeyjarstofa liegt die Viðeyjarkirkja, eine der ältesten Kirchen Islands. Die Kirche wurde von dem dänischen Architekten Georg David Anthon entworfen und 1774 eingeweiht.
Imagine Peace Tower
Die kleine isländische Insel Viðey ist international vor allem für den "Imagine Peace Tower" oder Friðarsúlan (Friedenssäule), wie er auf Isländisch heißt, bekannt. Diese Gedenkstätte ist John Lennon gewidmet und wurde von seiner Witwe Yoko Ono entworfen.
Der Name stammt aus dem Lied "Imagine" und auf dem Sockel steht "Imagine Peace" in 24 verschiedenen Sprachen. Der "Turm" ist ziemlich unbedeutend, wenn er ausgeschaltet ist, aber wenn Sie ihn leuchten sehen wollen, sehen Sie sich diese Bilder auf Google.
Mehr zu sehen auf Viðey ?
Der Hauptgrund für eine Reise auf die Insel Viðey in Island ist vielleicht die Ruhe und die Natur. Sie können die Insel zu Fuß umrunden oder auf der Fähre ein Fahrrad mitnehmen und auf den Radwegen fahren. Vielleicht an der alten Schule vorbei?
Auf der Insel gibt es auch einige Kunstwerke zu sehen, wie das Werk Milestones des amerikanischen Künstlers Richard Serra. Im Sommer ist auch die Viðeyjarnaust-Hütte mit Küche, Toiletten und Grillmöglichkeiten geöffnet.
Haben auf Viðey schon vor den Wikingern Menschen gelebt?
Norwegische Wikinger ließen sich ab 870 in Island nieder, da sie dem norwegischen König Harald Hårfager entkommen wollten. Aber war Island bei ihrer Ankunft völlig menschenleer? Niemand kann das mit Sicherheit sagen, aber es gibt Hinweise darauf, dass irische Mönche (Papier) schon vor den Wikingern hierher kamen.
Einer der Gründe für diese Vermutung ist, dass einige Inseln, wie Viðey, früher "Papey" (Mönchsinsel) genannt wurden. Vielleicht lebten also einst irische Mönche auf dieser heute unbewohnten Insel? Spannend, sich das vorzustellen!
Die 1000-jährige Geschichte von Viðey
Auch wenn Viðey in Island eine relativ kleine Insel ist und auch wenn sie heute relativ unbedeutend erscheint, haben hier viele wichtige Ereignisse stattgefunden. Das sind tausend Jahre Geschichte in Kurzform:
- Die Zeit der Klöster beginnt im Jahr 1225 mit der Gründung eines Klosters durch Þorvaldur Gissurarson mit Hilfe von Snorri Sturluson. Das Kloster wird zum zweitreichsten in Island. 1539 wird das Kloster während der Reformation von dänischen Soldaten zerstört. Dann wird ein Haus für die Armen gebaut.
- Gerichtsvollzieher Skúli Magnússon zieht auf die Insel und in das Haus
Anhang 1755. Skúli stirbt 1794 und wird in der Kirche begraben. - Gouverneur Ólafur Stephensen zieht 1794 auf die Insel. Im Jahr 1812 übernimmt Ólafurs Sohn Magnús Stephensen, Präsident des Obersten Gerichtshofs, das Amt. Als Magnús 1833 stirbt, bleibt die Insel im Besitz der Familie.
- Zeit auf dem Bauernhof beginnt im Jahr 1901, als Eggert Briem und seine Frau Katrín Pétursdóttur auf der Insel einen großen Bauernhof gründen. Die 48 Kühe des Paares liefern jedes Jahr 200.000 Liter Milch an die Einwohner von Reykjavik.
- Fangzeit beginnt 1907, als Pétur J. Thorsteinsson und Thor Jensen ein Fischereiunternehmen auf der Insel gründen. Um 1930 hatte die Insel 138 Einwohner. Wenn das Geschäft dann zu scheitern beginnt, ziehen die Menschen wieder von der Insel weg.
- Die unbewohnte Zeit Im Jahr 1968 gingen Viðeyjarstofa und Viðeyjarkirkja in den Besitz des isländischen Nationalmuseums über.
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Fakten über Viðey
- Anwohner? 0 Personen
- Hierher reisen? Zwischen Reykjavik (Skarfagardar) und der Insel Viðey verkehren ganzjährig Fähren. In den Sommermonaten (15. Mai - 30. September) verkehrt die Fähre täglich einmal pro Stunde zwischen 10:15 und 17:15 Uhr. In der Wintersaison (1. Oktober - 14. Mai) verkehrt die Fähre nur an Wochenenden, einmal pro Stunde zwischen 13:15 und 15:15 Uhr. (2019) Sie können nach Island reisen mit z.B. Icelandair.
- Preise? Die Fähre kostet 1550 isländische Kronen (ca. 130 SEK) für Erwachsene, 1400 (ca. 120 SEK) für Studenten und Rentner und 775 (ca. 65 SEK) für Kinder von 7-17 Jahren (2019). Kinder von 0-7 Jahren reisen kostenlos. Sie erhalten auch eine Freifahrt, wenn Sie einen "Stadtkarte”.
Diese Reise war eine Pressereise, die vom Food and Fun Reykjavik Festival und Icelandair organisiert wurde. Alle Texte, Fotos (sofern nicht anders angegeben) und Meinungen sind, wie immer, unsere eigenen.
Britt-Marie Lundgren sagte:
Was für ein wunderschönes Licht und welche Farben es an diesem grauen Märztag gab.
Gemütlicher Ausflug und das Essen sieht einfach wunderbar aus!
07. März 2019 - 7:29
Helena sagte:
Ich fahre gerne aufs Meer hinaus! Auch wenn es ein bisschen holprig ist 🙂
07. März 2019 - 15:44
Ditte sagte:
Es macht besonders viel Spaß, einen Ort zu besuchen, den vielleicht nicht so viele Menschen besuchen. Ich wusste nicht einmal, dass die Insel existiert. Danke für den Besuch, die Infos und das tolle Bildt. Ich wollte nur wissen, ob Sie Leben im Meer gesehen haben.
07. März 2019 - 13:30
Helena sagte:
Ist es nicht ein bisschen aufregend, Orte zu entdecken, an die nicht jeder geht? 🙂 Verschiedene Seevögel gesehen, aber mehr auch nicht 😉
07. März 2019 - 15:45
Herr Steve sagte:
Wie schön, einen Ort mit 0 Einwohnern zu besuchen, der dennoch so viel zu bieten hat. Ein echtes Juwel mit einer sehr bewegten Geschichte.
Die Zeit der Landwirtschaft, im Gegensatz zu heute, wo die Milchbauern eine aussterbende Rasse sind.
07. März 2019 - 19:17
Helena sagte:
Wir mögen Geschichte, also dachten wir, das sei interessant 🙂 .
08. März 2019 - 9:18
Lena - gut für die Seele sagte:
Das ist wirklich eine spannende Geschichte auf dieser Insel. Wunderschöne Bilder trotz des etwas halbkühlen Wetters.
Umarmung Lena
07. März 2019 - 20:25
Helena sagte:
Das Wetter war zwar nicht das Beste, aber trotzdem ein schöner Ausflug! 🙂
08. März 2019 - 9:19
PO sagte:
Irische Mönche kommen aus Irland, nehme ich an. Ach ja, es sind katholische Mönche. Besserer Ort, um sich niederzulassen, mit Zölibat und allem;-)
Ich kann mir vorstellen, dass ein kurzer Besuch auf der Insel bei Sonnenschein ein Genuss ist, aber ansonsten: nein danke. Verständlich, dass die Insel seit 1950 unbewohnt ist...
07. März 2019 - 21:44
Helena sagte:
Ja, sie waren aus Irland. Und viel einsamer konnte es nicht werden (bis die Wikinger kamen ;))
08. März 2019 - 9:19