Inhaltsübersicht
Gastautorin: Linda Vismer
Wir leben in einer Zeit, in der wir uns mehr darauf konzentrieren, das Schlechte zu verändern, als das Gute zu stärken. Das ist nicht sonderlich seltsam und muss auch nicht per se falsch sein, aber ich denke, dass es manchmal von Vorteil ist, den Blickwinkel zu verändern. Deshalb dachte ich, ich widme diesen Beitrag dem Wohnmobil als Reiseform.
Da ich aber nach wie vor an Entwicklung und ständige Herausforderungen glaube, möchte ich diesen Beitrag mit einigen Fragen abschließen, die zum Nachdenken anregen und die man im Hinterkopf behalten kann. Sie sollen kein bitterer Nachgeschmack sein, sondern eher eine prickelnde Berieselung für diejenigen, die noch ein wenig im Vorzelt grübeln wollen.
Das Wohnmobil als nachhaltige Form des Reisens zu loben, bedeutet nicht, dass die Reisemobilisten sich auf die Schulter klopfen, diejenigen, die andere Entscheidungen treffen, bevormunden oder meinen, dass sie nichts zu entwickeln haben. Wir können zwei Gedanken gleichzeitig im Kopf haben, nicht wahr?
Transportmittel
Das Wohnmobil wird mit fossilen Brennstoffen betrieben - davon kommen wir nicht los, aber es hat keine Emissionen in der Größenordnung von Kreuzfahrten und Flugreisen. Manche Menschen reisen auch an einen Ort und bleiben dort für eine lange Zeit. Auf diese Weise sind die Emissionen pro Reisetag geringer. Das Fahrrad ist eines der wenigen Verkehrsmittel für kurze Strecken, das durch und durch nachhaltig ist. Hält lange an, sorgt für Bewegung. Keine Emissionen und ein langsamer Weg, um an einen Ort zu gelangen.
Stärkung der lokalen und städtischen Gebiete
Das Leben mit dem Wohnmobil spielt sich nicht in erster Linie in Großstädten ab, weder in Schweden noch in anderen Ländern, sondern vor allem in Gewächshäusern, ländlichen Gegenden und städtischen Zentren. Auf Campingplätzen zu übernachten, die Gegend zu erkunden, Ausflüge zu machen und das Urlaubsgeld für Kaffee, Kunsthandwerk und Aktivitäten an diesen Orten auszugeben, bedeutet eine Streuung der Ressourcen (im Vergleich z. B. zu einem Europa-Wochenende). Das hilft ganz Schweden, besser zu leben, und das gilt natürlich auch für andere Länder, wenn wir außerhalb der großen Städte reisen und konsumieren.
Verwaltung der Ressourcen
Ich bin selbst kein eingefleischter Camper, aber ich denke, ein Teil des Reizes ist der Minimalismus, dass die Ressourcen nicht unendlich sind. Das gilt für Wasser, Gas und Strom. Aber auch die Menge der verwendeten Kleidungsstücke und Gadgets.
Dies waren einige Aspekte, wie das Leben im Wohnmobil als nachhaltige Art des Reisens angesehen werden kann. Nun einige Fragen zum Nachdenken über das gleiche Thema, aber mit dem Risiko, nicht nachhaltig zu sein und sich daher gut zu fühlen, um damit herumzuspielen.
- Das Wohnmobil ist schwer und verbraucht viel Treibstoff - da kommen wir nicht drum herum - wie kann man die Reise so gestalten, dass möglichst wenig Treibstoff verbraucht wird?
- Alkoholkonsum hat aus nachhaltiger Sicht keine positiven Auswirkungen auf andere und Dritte - wie lässt man die Frage, was man trinkt, zu einer aktiven Entscheidung werden und nicht zu etwas, an das man sich beiläufig hängt?
- Die Arbeitsteilung innerhalb Ihrer Reisegruppe - Wie sieht sie aus, ist sie sehr geschlechterstereotyp oder gibt es Raum, das Klassische und Traditionelle zu hinterfragen?
Inwiefern sehen Sie das Campen/Reisen als positiv für den Tourismus? Sehen Sie Nachhaltigkeitsaspekte, die ich übersehen habe?
Herr Johan sagte:
Vielen Dank dafür! Die Leute beschweren sich gerne über uns, die wir Dieselautos fahren, aber was ist die Alternative? Flüge? Das ist kaum besser. Gut zu wissen, bevor wir besteuert werden...
13. Juli 2022 - 21:27
Linda Vismer sagte:
Das eine ist nicht gut, weil das andere schlechter ist, aber ein bisschen Verhältnismäßigkeit und Perspektive ist gut.
18. Juli 2022 - 21:43